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Strukturwandel und Tischtennis im Dritten Reich

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Tischtennis erlebte 1927 einen Strukturwandel, wodurch sich das Gesamtbild auch wandelte. Gespielt wurde der Sport nicht mehr ausschließlich von Tennisspielern. Vielmehr organisierten sich Tischtennis-Spieler in Vereinen, die unabhängig von den Terminen des Tennis waren. Der erste Tischtennis-Verband Berlin entstand 1927/28 und er wurde damit die erste DTTB-Mitgliederorganisation. Schnell wuchs die Zahl der Tischtennis-Vereine, die dem DTTB angehörten auf 100.

Durch die Weltmeisterschaften 1929, bei denen Mona Rüster und Erika Metzger den Titel holten, gelang dem DTTB ein enormer Aufschwung, wodurch strukturelle Veränderungen nötig wurden. Die Einführung von Tischtennis-Bezirken wurde durchgeführt. Das gesamte Reichsgebiet wurde 1930/31 in acht Bezirke mit eigenständigem Vorsitzendem aufgeteilt. Die DTTB-Generalversammlung am 12. Oktober 1930 erweitert den Vorstand um zwei Sportwarte. 1931 wurde der Vorstand um einen stellvertretenden Vorsitzenden erweitert.

Das Dritte Reich und die Folgen für Tischtennis

Auch die Auswirkungen des Dritten Reichs ließen Tischtennis nicht ganz unverschont. Einigen Funktionären im Tischtennis wurde nahegelegt, ihren freiwilligen Rücktritt zu erklären. Dies begründete sich auf der Tatsache, dass sie nicht der Vorstellung des Dritten Reichs entsprachen und keine arische Abstammung vorweisen konnten. Dazu gehörten:

  • Der Sportwart Dr. Herbert Caro
  • Der Schatzmeister Fritz Zinn
  • Heinz Nickelsburg
  • Der frühere Tischtennis Nationalspieler Daniel Penn

Der TT-Generalsekretär Steffenhagen und der TT-Präsident Dr. Arndt behielten ihre Positionen. Während der politischen Veränderungen im Deutschen Reich wurde das Gesamtgebiet in 16 Gebiete aufgeteilt. Durch den Erlass des Reichssportkommissars bildeten sich 16 Dachverbände, darunter auch der Hockey- und Tennis-Verband. Zu den einzelnen Sparten des Dachverbandes gehörten auch Tischtennis und Golf. Der DTTB war somit dem deutschen Tennis-Bund unterstellt und erhielt keinen eigenständigen Verband.

Das Ende des Tischtennis während der Kriegsjahre

Bevor sich die Kriegsgeschehnisse weiter ausdehnten, wurde 1933 noch eine Deutsche Tischtennis Meisterschaft durchgeführt. 1936 wurde beschlossen, dass auch Jugendwettbewerbe im Tischtennis stattfinden sollten. Doch im nationalen Bereich spitzte sich die Situation immer weiter zu, da durch die Rüstungsindustrie und durch den Ausbruch des Krieges der DTTB immer größere Probleme bekam, eine TT-Mannschaft aufzustellen. Ab 1940 gab es keine Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Tischtennis mehr.

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